Dagmar Bach
Coach, Spezialistin für Bildung
Ein grösseres Bildungsprojekt ist stecken geblieben. Zusammen mit der Führung der Institution und den Projekt-Mitarbeitenden organisiere ich einen zweitägigen Workshop, um es wieder flott zu machen. Zum Einstieg in die gemeinsame Analyse schlage ich eine Aufstellung vor, bei der sich alle um ein opulentes Blumengesteck mitten im Raum gruppieren; es symbolisiert das Projektziel. Die Teilnehmenden sollen sich so aufstellen, wie sie zusammenarbeiten: je näher beieinander, desto enger und besser. Gleichzeitig sollen sie sich so nah zu den Blumen stellen, wie sie mit dem Projekt identifiziert sind. Nach kurzen Gesprächen, einigem Lachen und Hin- und Herschieben stehen alle an ihrem Ort. Zwei Personen aus der Führung berühren die hohe Schale mit dem Bouquet. Dann wenden sich fast gleichzeitig drei, vier Teilnehmende an den Projektleiter, der am anderen Ende des Raums steht: «Was machst du denn DORT?» Ich mache mir Notizen, interviewe die eine oder andere Person zu ihrem Standort, frage nach und spreche an, was mir auffällt. Nach diesen einführenden 20 Minuten beginnt die gemeinsame, detaillierte Analyse des Projekts. [∧]
Mein Coachee ist eine etwa 50-jährige Frau. Sie ist beruflich sehr eingespannt, unter anderem entwickelt sie einen Lehrplan für die Weiterbildungsinstitution eines grossen Berufsverbands. Sie möchte von mir eine Kombination aus beruflichem Coaching und aus Fachberatung. Im Lauf des Coachings werden ihre grossen Bedenken immer vordringlicher: die Furcht, eine wichtige Prüfung, die in einem halben Jahr stattfindet, nicht zu bestehen. Gemeinsam kommen wir darauf, dass sie Unterstützung bei einer Psychiaterin holt, die mit Traumata umgehen kann. Sie besteht die Prüfung. Parallel dazu geht sie ihren eigenen beruflichen Weg weiter, distanziert sich etwas von der kleinen Firma ihres Mannes, in der sie lange eine wichtige Rolle spielte, und zieht für die Organisationsfragen einen Spezialisten bei, den ich ihr vermittelt habe. [∧]
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